Leistungseinheiten für elektrischen Strom
Die Leistung von elektrischem Strom wird in Watt pro Zeiteinheit angegeben.
1.000 Watt pro Stunde = eine Kilowattstunde oder 1 kWh
1.000 Kilowattstunden = eine Megawattstunde oder 1 MWh
1.000 Megawattstunden = eine Gigawattstunde oder 1 GWh bzw. 1 Million kWh
1.000 Gigawattstunden = eine Terrawattstunde oder 1 TWh bzw. 1 Million MWh od. 1 Milliarde kWh
Durchschnittlicher Stromverbrauch
… für private Haushalte:
Der durchschnittliche Stromverbrauch eines österreichischen Haushaltes wird meist mit 3.500 kWh oder 4.000 kWh pro Jahr angenommen.
… für Unternehmen und die öffentliche Verwaltung:
Der Stromverbrauch von Unternehmen und der öffentlichen Verwaltung für Büroflächen, Lagerhallen oder Produktionsanlagen ist sehr unterschiedlich. Für kleine bzw. mittlere Unternehmen ist ein Stromverbrauch von 100.000 kWh pro Jahr keine Seltenheit. Größere Industrieanlagen benötigen meist nochmals ein Vielfaches davon.
Im Zuge der Energiewende und mit steigender Elektrifizierung (Elektromobilität, Einbau von Wärmepumpen usw.) wird der Durchschnittswert pro Haushalt steigen. Für einen Haushalt in einem Einfamilienhaus mit Wärmepumpe und Elektroauto ist z.B. ein Jahresstromverbrauch von 10.000 kWh – 12.000 kWh pro Jahr ein realistischer Wert. Gleichzeitig stellt der Wert bereits auch den gesamten Energiebedarf dieses Haushaltes.
Stellt man den Gesamtenergiebedarf eines vergleichbaren „fossilen“ Haushaltes mit z.B. einer Gasheizung 25.000 kWh und einem Diesel-KFZ 12.000 kWh und somit gesamt 37.000 kWh pro Jahr gegenüber, kann durch die Elektrifizierung der Gesamtenergiebedarf von solchen privaten Haushalten auf rund 1/3 reduziert werden.
Haushalte und Stromverbrauch in Hollabrunn
In den 22 Orten (inkl. der Stadt) in Hollabrunn gibt es aktuell rd. 5.500 Haushalte.
Der Stromverbrauch aller Haushalte in Hollabrunn betrug 2022 22.300 MWh. Das entspricht einem Durchschnittswert von 4.055 kWh pro Haushalt.
Der gesamte Stromverbrauch in Österreich betrug 2022 63,7 TWh bzw. 63.700.000 MWh. Pro Einwohner auf Hollabrunn runtergebrochen wäre das ein Stromverbrauch von fast 85.000 MWh[1] für alle Haushalte, Unternehmen und die öffentliche Verwaltung in Hollabrunn. Für 2030 wird der Stromverbrauch in Österreich auf 90 TWh bzw. 90.000.000 MWh geschätzt. Das ergibt auf Hollabrunn runtergebrochen 120.000[2] MWh.
Erzeugungskapazität von Photovoltaik Anlagen
Die gebräuchlichste Bezeichnung für die Kapazität einer PV-Anlage, Strom zu erzeugen, wird in Watt Peak = Wp bzw. Kilowatt Peak = kWp angegeben. 1 kWp gibt an, wieviel Strom eine PV-Anlage bei Vollauslastung bzw. in der Spitze (Peak) unter bestimmten Annahmen produzieren kann.
Mit der Sonnenenergiedichte im Weinviertel und damit in Hollabrunn kann pro 1 kWp im Durchschnitt 1.000 kWh oder 1 MWh Strom pro Jahr produziert werden. Eine typische Anlage auf einem Einfamilienhaus mit 5 kWp produziert somit 5000 kWh oder 5 MWh Strom pro Jahr.
Flächenbedarf von Photovoltaik Anlagen
Bei der Leistungsfähigkeit von modernen PV-Modulen wird für 1 KWp an Erzeugungskapazität von einem Platzbedarf von 7 m2 ausgegangen. Somit finden auf einer Fläche von einem Hektar (=10.000 m2) PV-Module für 1.430 kWp[3] Platz. Mit diesen 1.430 kWp können 1.430 MWh Strom pro Jahr und pro Hektar erzeugt werden.
Das Ausbauziel im Rahmen der ersten Etappe der Energiewende 2030 bedeutet für das Gemeindegebiet von Hollabrunn 47.000 MWh Stromproduktion aus PV-Anlagen. Wir haben berechnet (siehe Link zum 1. Artikel), dass durch die Nutzung von bereits vorhandenen Anlagen und durch die Nutzung von vorhandenen versiegelten Flächen 22.500 MWh produziert werden können. Für die dann noch zu realisierenden 24.500 MWh müssten deshalb 17 Hektar an Freiflächen verwendet werden.
Verfügbare Flächen in Hollabrunn
Das gesamte Gemeindegebiet von Hollabrunn beträgt 152 Quadratkilometer. Das sind 15.200 Hektar. Wobei ein Hektar Fläche etwas mehr als die Größe eines Fußballfeldes einnimmt.
Die 15.200 Hektar setzen sich aus 8.566 Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche und 5.000 Hektar Wald zusammen. 1.634 Hektar sind verbaute Flächen mit Gebäuden, Straßen, Gärten usw. Die benötigten 17 Hektarentsprechen somit 0,11% der Gesamtfläche oder knapp weniger als 0,20% der landwirtschaftlich genutzten Fläche.
[1] 63.700.000 MWh durch 9.000.000 Mio. Einwohner in Österreich mal 12.000 in Hollabrunn = 84.933 MWh
[2] 90.000.000 MWh durch 9.000.000 Mio. Einwohner in Österreich mal 12.000 in Hollabrunn = 120.000 MWh
[3] Der Wp-Wert von PV-Modulen wird laufend verbessert. Waren vor 10 Jahren noch 100 Wp pro m2 gebräuchlich sind mit aktuellen PV-Modulen schon 150 Wp pro m2 und zukünftig auch 200 Wp pro m2 möglich. So kann man annehmen, dass für bereits installierte Anlagen ein Flächenbedarf von 1 Hektor pro 1000 kWp benötigt wurde. Für derzeit zu errichtende Anlagen haben wir mit 142,85 Wp pro m2 gerechnet. Auf einem Hektar können somit rd. 1430 kWp installiert werden.