Schienenersatzverkehr ohne Fahrradmitnahme

Massive Kritik aus der Region an den ÖBB

Noch bis Schulanfang ist auf der Bahnstrecke Stockerau – Retz wegen diverser Gleisreparaturarbeiten ein Schienenersatzverkehr per Bus eingerichtet. Diese Einrichtung führt nicht nur zu beträchtlichen Zeitverzögerungen insbesondere für Pendler, sondern zunehmend auch für Probleme im Tourismus.

Denn anders als im Zug ist im Bus die Mitnahme von Fahrrädern nicht möglich: ein massiver Einschnitt für das gesamte westliche Weinviertel, das sich in den letzten Jahren zu einer attraktiven Radregion entwickelt hat. „Viele Touristen reisen per Bahn an und bringen ihr Fahrrad mit, mit dem sie dann die hügelige Landschaft erkunden“, weiß Landtagsabgeordneter Richard Hogl. „Zahlreiche Beherbergungs-, Gastronomie- und Heurigenbetriebe profitieren enorm von diesem stark wachsenden Gästesegment.“

Weinviertel-Tourismus-Geschäftsführer DI Hannes Weitschacher hatte eine diesbezügliche Anfrage an die ÖBB gerichtet und mit einem lapidaren „das ist halt so“ eine brüske Abfuhr erhalten. „Es kann nicht sein, dass die ÖBB gerade jetzt in der touristischen Hochsaison dieses Service einfach einstellen“, ärgert sich Hogl. „Wir fordern, dass im Schienenersatzverkehr zumindest außerhalb der Stoßzeiten die Mitnahme von Fahrrädern zugelassen wird. Dass in den Bussen dafür kein Platz sein soll, ist einfach nicht plausibel. Alles, was es braucht, sind guter Wille und ehrlicher Dienstleistungsgedanke.“