Kein „Burkini-Verbot“ im Hollabrunner Freibad

Bürgermeister Bernreiter lud zum „Badeordnungsgipfel“

 

Am 2. Juni 2016 hatte Bürgermeister Erwin Bernreiter die Klubobleute aller Gemeinderatsfraktionen zu einer Diskussion ins Rathaus geladen, um über eine mögliche Änderung der geltenden Badeordnung im Hollabrunner Freibad zu beraten.

Auslöser dieser Gesprächsrunde war GR Christian Lausch (FPÖ), der bereits bei der letzten GR-Sitzung mittels Dringlichkeits-Antrag an den Hollabrunner Gemeinderat ein Burkini-Verbot im heimischen Bad durchsetzen wollte.

 

In seiner Begründung hielt GR Lausch fest, dass das Tragen von Ganzkörper-Schwimmbekleidung gegen die Hygienebedingungen verstoße und ein Sicherheitsproblem darstelle. Wörtlich ist im Lausch-Antrag zu lesen, dass die „seltsame Badekultur der Muslime durchaus problembehaftet“ sei. Bürgermeister Erwin Bernreiter zeigte sich über diese Tatsache verwundert und ersuchte Frau Nadire Mustafi, die er als Vertreterin der Hollabrunner Muslime ebenfalls eingeladen hatte, zu erklären, was ein Burkini genau sei. Weiters referierte Helmut Schneider, als Betriebsleiter des Stadtbades, über die Entscheidung von Freibädern umliegender Städte, wovon sich etwa 50% gegen Ganzkörper-Schwimmbekleidung ausgesprochen haben. Gleichzeitig betonte er, dass ein solches Verbot in der Praxis nicht durchzusetzen sei, denn wenn weder hygienische noch sicherheitsrelevante Gründe gegen den Burkinis sprechen, würde ein Verbot dieser gegen das Gleichbehandlungsgesetz verstoßen. Burkinis bestehen eben aus denselben Materialien wie handelsübliche Badeanzüge oder Badehosen auch. Schließlich einigte man sich darauf, die Badeordnung im Hollabrunner Freibad nur dahingehend zu ergänzen, als bei den Hygienebestimmungen der Passus eingefügt wird, dass das Schwimmen nur in badeüblicher, sauberer Badebekleidung, die aus Elastan, Polyester oder ähnlichen wasserabweisenden Stoffen besteht, gestattet ist. Im Übrigen hatte es im Hollabrunner Freibad noch nie diesbezügliche „Herausforderungen“ gegeben und die Bademeister konzentrieren sich vornehmlich auf die Sicherheit im Bad und die stets hervorragende Wasserqualität, um allen HollabrunnerInnen eine perfekte Freizeitanlage zu bieten