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Wertvolle Ackerflächen zurückgewinnen

PV-Freiflächen helfen der Landwirtschaft die Lebensmittelproduktion nachhaltiger zu gestalten. Es ist sogar so, dass jeder zusätzlicher Hektar PV-Freifläche dafür sorgt, dass 16 Hektar Agrarfläche wieder für die Lebensmittelproduktion zur Verfügung stehen. Mit zunehmender E-Mobilität werden Ackerflächen frei, die jetzt für die Biospritproduktion eingesetzt werden.

Naturschutzflächen schützen Insekten, Vögel und Wildtiere

Anfang der 2000er Jahre wurde begonnen, einen großen Teil der damaligen Bracheflächen für die Biospritproduktion einzusetzen. Durch den Verlust dieser Flächen gingen viele Rückzugsgebiete von Insekten, Vögeln und Wildtieren verloren. Mittlerweile ist es wieder EU-weite Pflicht ausreichend Biodiversitätsflächen als Teil der landwirtschaftlichen Nutzfläche zu halten. Dennoch sind die Spätfolgen noch immer sichtbar. So gilt z.B. der Feldhase noch immer als potentiell gefährdet und das Rebhuhn als gefährdet.

Eine der Bedingungen für die Widmung von PV-Freiflächen ist, die Flächen weiterhin landwirtschaftlich zu nutzen. Das kann z.B. in Form einer Agri-PV, durch Tierhaltung oder durch die Einrichtung einer Naturschutzfläche erfolgen. Dabei leisten die Naturschutzflächen einen zusätzlichen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität. Sie sorgen dafür, dass auf den umliegenden Äckern die landwirtschaftliche Nutzung produktiver und nachhaltiger stattfinden kann.

Einzäunung

PV-Freiflächen müssen vor unbefugtem Zutritt und zum Schutz vor Diebstahl eingezäunt werden. Dafür reicht ein Wildzaun, der so gestaltet ist, dass z.B. Hasen, Fasane, Füchse usw. durchschlüpfen können. Auch sie finden neben Insekten und Vögel innerhalb der Anlage einen geschützten Bereich.

Wird die PV-Freifläche landwirtschaftlich für Tierhaltung z.B. mit Gänsen oder Schafen genutzt, wird der Wildzaun im unteren Bereich engmaschiger gehalten, damit eben Füchse oder andere Beutegreifer den Tierbestand nicht gefährden können.

Tank oder Teller

Dass PV-Freiflächen dazu beitragen, wieder mehr Ackerland für die Lebensmittelproduktion zur Verfügung zu haben, soll folgender Vergleich zeigen. 

Die meistverkauften Elektroautos brauchen im Durchschnitt 18 kWh auf 100 km Fahrtstrecke. Umgerechnet auf die mögliche Jahresproduktion eines Hektars PV-Freifläche werden 0,18 m2 an Fläche pro 100 gefahrene Kilometer verbraucht. 

Bei Dieselfahrzeugen wurden 2021 zum fossilen Brennstoff 7,1% Biosprit zugemischt. Bei einem angenommenen Verbrauch von 6,8 Litern auf 100 km sind das 0,482 l Biosprit. Für einen Liter Biosprit, das ist in diesem Fall Rapsmethylester, benötigt man im Durchschnitt 6,67 m2 an Ackerfläche. Auf eine Fahrtstrecke von 100 km umgerechnet benötigt man somit 3,21 m2 an Ackerfläche. Das ist der 17,8-fache Flächenverbrauch im Vergleich zum Elektrofahrzeug.

Bei Benzinfahrzeugen wurden 2021 zum fossilen Brennstoff 5,6% Biosprit zugemischt. Bei einem angenommenen Verbrauch von 7,7 Litern auf 100 km sind das 0,429 l Biosprit. Für einen Liter Biosprit, das ist in diesem Fall Bioethanol, benötigt man im Durchschnitt 3,65 m2an Ackerfläche. Auf eine Fahrtstrecke von 100 km umgerechnet benötigt man somit 1,65 m2an Ackerfläche. Das ist der 9,2-fache Flächenverbrauch im Vergleich zum Elektrofahrzeug.

Gewichtet man die benötigten Flächen mit den verbrauchen Gesamtmengen an Diesel und Benzin ergibt das einen Mittelwert des 16-fachen Bedarfs an Ackerflächen.

Natürlich kann man argumentieren, dass der hohe Dieselverbrauch nicht durch private Kraftfahrzeuge verursacht wird. Lastkraftwagen und andere Schwerfahrzeuge würden elektrisch einen wesentlich höheren Verbrauch an kWh verursachen. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass durch die zunehmende E-Mobilität und den Ausbau von PV-Flächen die jetzt für die Biospritproduktion eingesetzten Ackerflächen wieder für die Lebensmittelproduktion zur Verfügung stehen.

 

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